Mag. Elke Novak-Rabenseifner, Rechtsanwältin
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Archive for the ‘News’ Category

Kreditkartengeschäft – Risikotragung bei Drittmissbrauch (OGH vom 21.10.2014, 4 Ob 133/14h)

Freitag, Januar 9th, 2015

Vertragliche Partner von Kreditkartenunternehmen sehen sich auf Grund der Natur von Kreditkartengeschäften immer in einer negativen Ausgangslage. Sie müssen ihre Ware ohne sofortige Bezahlung an den Kunden übergeben. Daher hat das Kreditkartenunternehmen dafür zu sorgen, dass dieses System nicht von Dritten ausgenutzt beziehungsweise umgangen werden kann. Sollte das Unternehmen diese Pflicht missachten, so muss es für etwaige Schäden des Vertragspartners aufkommen.

Teilrechtskraft im Betriebskostenüberprüfungsverfahren (OGH vom 25.07.2014, 5 Ob 113/14z)

Freitag, Januar 9th, 2015

Außer Streit gestellte Teile einer Entscheidung können Teilrechtskraft entwickeln. So kann ein unangefochtener Teil einer Entscheidung rechtskräftig werden, wenn er sich nicht in einem untrennbaren Zusammenhang mit dem angefochtenen Entscheidungsteil befindet.

Ausschluss der Wandlung bei geringfügigem Mangel (OGH vom 18.09.2014, 1 Ob 139/14v)

Freitag, Januar 9th, 2015

Ob Mangelhaftigkeit geringfügig ist, ist jeweils beim Zeitpunkt des Umstiegs von Mängelbehebung auf den sekundären Behelf zu prüfen. So sind bereits behobene Mängel bei der Bewertung, ob dem Übernehmer eine Wandlung zur Verfügung steht, nicht zu berücksichtigen.

Schenkung auf dem Todesfall (OGH vom 4.9.2014, 5 Ob 39/14t)

Freitag, Januar 9th, 2015

Der Schenkungsvertrag auf den Todesfall kommt nur unter bestimmten Voraussetzungen zustande. So muss in dem errichteten Notariatsakt nicht nur eine ausdrückliche Annahmebestätigung des Geschenknehmers, sondern auch einen Widerrufsverzicht des Geschenkgebers enthalten sein. Dies gilt ebenso für eine gemischte Schenkung, da sonst nur ein Vermächtnis zustande kommt, nicht aber ein Vertrag.

Patentanwälte: Keine Vertretungsfugnis vor dem OGH (VfGH vom 9.10.2014, CG 95/2013)

Freitag, Januar 9th, 2015

Die Beschränkung der Vertretungsbefugnis der Patentanwälte vor dem OLG und dem OGH verstoßt nicht gegen den Gleichheitsgrundsatz. Weiters liegt durch die Beschränkung auch kein unverhältnismäßiger Eingriff in die Erwerbsausübungsfreiheit vor.

Kontrahierungszwang im Sportartikelhandel? (OGH vom 26.6.2014, 16 Ok 12/13)

Donnerstag, Oktober 30th, 2014

Obwohl das Nahversorgungsgesetz ein Diskriminierungsverbot enthält, gilt dieses nicht für Lieferverweigerung. So ist eine Lieferverweigerung so lange zulässig, bis sie entweder die Nahversorgung gefährdet oder die Wettbewerbsfähigkeit des Letztverkäufers erheblich beeinträchtigt wäre. Da Sportwaren nicht zur Befriedigung der notwendigen Bedürfnisse des täglichen Lebens dienen, scheidet daher eine Gefährdung der Nahversorgung aus.

Bestreitungsverbot des Erblassers (OGH vom 26.06.2014, 6 Ob 10/14k)

Donnerstag, Oktober 30th, 2014

Sollten sich die gesetzlichen Erben dem Willen des Verstorbenen widersetzen und die letztwillige Verfügung missachten oder das Legat anfechten, so verlieren sie ihr Erbrecht und sie erhalten nur den Pflichtteil.

Einwände, die sich auf Testierfähigkeit oder Echtheit des Legats beziehen, schaden den Erben nicht.

Bösgläubige Markenanmeldung: Marken-„Grabbing“ (OGH vom 17.09.2014, 4 Ob 98/14m)

Donnerstag, Oktober 30th, 2014

Zweck der Markenanmeldung ist es, die Herkunft der Marke zu erkennen. Durch das bösgläubige Horten von Marken ( sog. „Marken-Grabbing“ ) ist diese Herkunft aber nicht mehr erkennbar. Das Ziel ist viel eher durch eine möglichst schwach gekennzeichneten Markensammlung, Firmen, die ähnliche oder gleiche Konzepte entwickeln, zum Ankauf der Rechte oder zu einer Strafzahlung zu bewegen

Beweislastumkehr nach §155 PatG nur bei neuen Produkten (OGH vom 17.07.2014, 4 Ob 101/14b)

Sonntag, September 7th, 2014

Gemäß §155 PatG gilt jedes Erzeugnis gleicher Beschaffenheit, wie das patentierte Erzeugnis, bis zum Beweis des Gegenteils als nach dem patentierten Verfahren hergestellt. Die Beweislastumkehr nach §155 PatG ist nicht anzuwenden, wenn es sich um ein älteres Produkt handelt. Ein in Anspruch genommener Unternehmer muss sein Herstellungsverfahren demnach nur dann offenlegen, wenn wegen der Neuheit des Produktes eine gewisse Wahrscheinlichkeit besteht, dass er sich des patentierten Verfahrens bedient.

Studie über gesundheitliche Auswirkungen von Zirbenholz – Werknutzungsrecht (OGH vom 23.04.2014, 4 Ob 69/14x)

Sonntag, September 7th, 2014

Wird ein Werk im Auftrag eines anderen geschaffen, so wird damit schlüssig das Recht eingeräumt, das Werk zu dem Zweck zu verwenden, zu dem es in Auftrag gegeben wurde. Wenn also ein Interessensverband von Waldbesitzern bei einer Forschungsgesellschaft eine Studie über die gesundheitlichen Auswirkungen von Zirbenholz erstellen lässt, um mit dieser Studie die positiven Eigenschaften von Zirbenholz zu belegen, hat der Verband ein umfassendes Werknutzungsrecht an der Studie. Von diesem Werknutzungsrecht ist insbesondere auch die Werbung mit der Studie gedeckt. Darin liegt kein Verstoß gegen das UrhG.